Der letzte Spieltag
führte unsere Mannschaft ins 420 km entlegene Sangerhausen (Sachsen-Anhalt).
Krankheitsbedingt
war Daniel Krüger kurzfristig (per Handy geklärt und eine Dreiviertelstunde später komplett ausgerüstet) eingesprungen,
so dass die Reise mit einer kompletten Mannschaft und zwei Pkw's angetreten wurde.
Als Zwischenstopp
hatten wir im Umkreis von 25 km eine Jugendherberge gebucht, in die am Samstag Abend eingecheckt wurde.
Nach dem Bettenmachen folgte eine rustikale Stärkung an einem herrlichen Vorsommerabend.
Los ging es mit der Vorbereitung. Einige kleine Partien folgten zum Erarbeiten des Figurengefühls,
gefolgt von konkreten Vorbereitungen auf die Gegner des nächsten Tages.
Gemeinsam wurden Anaylsen am Brett gemacht.
Trainer Nobert Bauer analysiert mit Lysan eine Stellung. Daniel versucht die Plan zu erfassen.
Robert (Adju) und Fritz: Sebsatian und Toni werden individuell auf ihre Gegner vorbereitet. Mal sehen, was Adjus Datenbank so hergibt.
Gut ausgeschlafen und gestärkt vom Frühstück des Herbergsvaters wurden die letzten Kilometer in Angriff genommen.
Doch zunächst sollte eine kleine Orientierungsfahrt dazu genutzt werden, die Schönheiten des Mansfelder Landes kennen
zu lernen. Sofern wir dafür noch ein Auge übrig haben konnten.
Pünktlich um 9.00 Uhr sollte die Runde des letzten Spieltages beginnen. Endlich am Spiellokal angekommen
(so war es Ansetzungsheft vermerkt), standen wir vor verschlossen Türen. Ein kurzes Telefonat mit dem
Mannschaftsleiter klärte das Problem: es gab ein neues Spiellokal. Kurze Zeit später wurden wir von ihm dorthin eskortiert.
Die neue Spielstätte:
das Geschwister-Scholl-Gymnasium
Die Anspannung im Spiellokal war zu verspüren. Die Heimmannschaft - der SV Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) -
hatte sich bereits für die DVM U20 qualifiziert. Für die Gäste vom SAV Torgelow (Mecklenburg-Vorpommern)
ging es um den Abstieg. Gewinnt man das Spiel, ist der Klassenerhalt gesichert. Verliert man muss
die Mannschaft an drei Relegationsspielen teilnehmen, und das am Ende einer harten Saison.
Um 9.30 Uhr wurde die Begrüssung und Eröffnung der Runde durch den Mannschaftsleiter Hans-Georg Strasser vorgenommen.
Trainer Norbert Bauer gratulierte der Mannschaft vom SV Sangerhausen zum Erreichen der Endrunde und wünschte ihnen dort viel Erfolg.
Ein Blick ins Spiellokal. Links die Sangerhausener, rechts die Torgelower.
Am Brett 5 - in der Paarung Christian Balz (Torgelow) gegen Hannes Wendling (Sangerhausen) zeigte sich schon
nach zehn Zügen, dass die Vorbereitung von Christian nicht optimal gelaufen war. Erschwerend für Christian (DWZ 1666)
kam hinzu, dass Hannes mit einer DWZ von 1907 und einer ELO von 2050 aufwarten konnte.
10.50 Uhr - der Trainer versucht sich in ersten zaghaften Prognosen: Brett 1: Verlust, Brett 2: Ausgleich, Brett 3: komplizierte
Stellung, Brett 4: schwer zu verteidigen, Brett 5: Sieg möglich, Brett 6: ausgeglichen.
Brett 4: Toni Völschow - Christian Günther 0 : 1
Es war einfach nicht Toni's Spiel, nach etwa zwei Stunden lag der SAV bereits im Rückstand. Das warum wird
sicher noch zu analysieren sein. An den übrigen Brettern sah es eher durchwachsen aus.
Nach dem ersten Rückstand gegen 12.10 Uhr der Versuch einer erneuten, nüchternen Bestandsaufnahme:
Brett 1: schwer zu halten, Brett 2: Zeitnot, Brett 3: immer noch die komplizierte Stellung, Brett 5: ein Sieg scheint greifbar nahe,
Brett 6: komplizierte Stellung
Brett 5: Christian Balz - Hannes Wendling 1 : 0
12.25 Uhr ging ein Ruck durch das Team des SAV Torgelow.
Christians Sieg glich schon einer kleinen Sensation. Licht am Ende des Tunnels? Auf jeden Fall staunten
Mannschaftsleiter und Betreuer - Vater Wendling - nicht schlecht.
Wie aus berufenem Munde zu erfahren war, sehen Hannes Planungen für die kommende Saison einen Start in der
Oberligamannschaft des Naumburger Sportverein 1951 e.V. vor. Dazu viel Erfolg!
Lysan wollte dem Ergebnis von Christian nicht nachstehen. 12.51 Uhr lautete die Einschätzung des Trainers:
Lysan gewinnt. Ganze acht Minuten später - ein Fehler von Lysan kostete ihr den Sieg! Schade ...
Brett 6: Daniel Krüger - Dustin Richter 0 : 1
Doch soweit war es noch nicht. 12.55 Uhr - Daniel verlor seine Partie, Sangerhausen ging mit 2 : 1 in Führung.
Es galt Ruhe zu bewahren...
Robert am 2. Brett kam erst mal bis zur ersten Zeitkontrolle in Bedrängnis. Das Durchrechnen kostete einfach zu
viel Zeit. Dennoch - 12.56 Uhr - Zeitkontrolle geschafft, erstmal kräftig durchatmen.
Gegen 13.00 Uhr die nächste Einschätzung aus Trainersicht: Brett 1: harter Kampf, Brett 2: Siegchancen, Brett 3: Verlust
Brett 1: Sebastian Kesten - Michael Hillmann ½ : ½
13.45 Uhr - folgende Situation war zu vermelden:
Sebastian (Brett 1) hatte soeben das Remis erkämpft, Robert (Brett 2) kämpft, Lysan's Partie (Brett 3) ist nicht
mehr zu retten. Die Niederlage des Teams ist nicht mehr zu verhindern. Zwischenstand: 2,5 : 1,5.
Brett 3: Lysan Stemmler - Georg Bürckner 0 : 1
13.52 Uhr - leider war es nun Wirklichkeit - Lysan verlor ihre Partie, Sangerhausen übernahm mit 3,5 : 1,5 die
Führung und errang somit den Mannschaftssieg.
Brett 2: Robert Zentgraf - Michael Strache 1 : 0
Robert (Mannschaftsleiter) wollte sich in der letzten Partie mit einem Sieg aus der Jugendbundesliga verabschieden.
So spielte er seine Partie konzentriert zu ende. Mit dem SAV Torgelow beendet er seine dritte Saison als
erfolgreichster Punktesammler. Genau 15.00 Uhr gab sein Gegner nach einem »Blackout« auf. Endstand: 3,5 : 2,5.
Dreimal Punkteteiltung - teils unglücklich - gegen SF Hettstedt, AE Magdeburg und TSV Stralsund sowie die
knappe Liederlage 2,5 - 3,5 gegen Chemie Weißensee bedeuten am Ende den Abstieg aus der Jugendbundesliga. Nun folgt
die Teilnahme an den Relegationsspielen.
v.l.n.r.: Robert Zentgraf, Daniel Krüger, Nobert Bauer, Toni Völschow, Lysan Stemmler, Sebastian Kesten, Christian Balz
Text + Fotos: Gerd Zentgraf