SPORT
31.12. SCHACH / SPANNENDE ZWEI SCHLU SS RUNDEN BEIM 28. WEIHNACHTSTURNIER - ROLF TRENNER VON EMPOR POTSDAM LANDET AUF PLATZ ZWEI
Berliner Benjamin Dauth erneut Gesamtsieger
SIEGFRIED AUGUSTAT

Es waren zwei spannende Schlussrunden, die am Montagnachmittag und gestern Vormittag beim 28. Potsdamer Weihnachts-Schachturnier gespielt worden sind. Besonders hart und lange wurde an den Spitzenbrettern gekämpft. Der drittälteste Teilnehmer des Turniers, Peter Welz (59) von Empor Berlin, hatte in der Vorschlussrunde den jungen Jens Gottschalk (25) aus Fürstenwalde zum Gegner. Nach dem Gewinn eines Bauern spielte Welz - er hat 23 Mal am Potsdamer Weihnachtsturnier teilgenommen - seine große Erfahrung aus und gewann das schwierige Damenendspiel nach vier Stunden.

Der Vorjahrssieger Benjamin Dauth (28) von Rotation Berlin hatte sogar viereinhalb Stunden zu absolvieren, um Siegfried Wiezer (52) aus Berlin nach einem komplizierten Doppelturmendspiel zu bezwingen und sich dadurch vor der Abschlussrunde vom sechsten auf den zweiten Platz vorzuarbeiten.

Spitzenreiter Rolf Trenner (43) von Empor Potsdam hatte die schwierigste Aufgabe zu bewältigen. Seine Gegnerin Danijela von Wantoch-Rekowski (22) baute ein starkes Bauernzentrum auf und hielt die Stellung zunächst im Gleichgewicht. Im Endspiel aber konnte sie die Partie nicht halten und verlor nach fast fünf Stunden, so dass Trenner mit 5,5 Punkten auf Platz eins blieb.

Seine engsten Verfolger waren Dauth und Welz mit je fünf Zählern sowie Norbert Bauer (41) aus Torgelow mit 4,5 Punkten. Nur diese vier Starter kamen gestern morgen vor der siebten Runde noch für den Turniersieg in Frage. Als Trenner sich mit den schwarzen Steinen von Welz bereits nach einer Stunde mit einem Unentschieden trennte und auf sechs Punkte kam, war nur noch zu klären, ob Vorjahrssieger Dauth seine Schwarz-Partie gegen Norbert Bauer gewinnen kann. Er schaffte es, seine Stellung Zug um Zug zu verbessern, und triumphierte nach über vier Stunden sowohl in der Partie als auch im Turnier. Mit vier Punkten aus den letzten vier Runden hatte er den besten Endspurt und wurde verdientermaßen Gesamtsieger. Seine sechs Zähler reichten, weil er gegenüber dem punktgleichen Trenner die bessere Feinwertung aufwies.

Welz freute sich über Rang drei mit 5,5 Punkten und ließ eine Reihe junger starker Spieler hinter sich. Danijela von Wantoch-Rekowski belegte mit fünf Zählern Platz vier, nachdem sie nach einer sehenswerten Opferserie Carsten Hein besiegt hatte.

Die neun Besten erhielten Preise zwischen 200 und 50 Euro. Da Doppelpreise nicht vergeben wurden, wurden Anita Neidner (22) als "beste Dame" und Carsten Petzholtz als "bester Potsdamer" ausgezeichnet.

Die jüngsten Teilnehmer haben sich respektabel geschlagen. In der Vorschlussrunde hatte der elfjährige Georg Kachibadze aus Georgien ein achtbares Remis gegen Bernd Schlüter (44) von Rochade Potsdam-West erzielt, und auch dem 13-jährigen Robert Glantz war dies gegen Stephan Schiller (40) von Motor Wildau gelungen. Da der junge Georgier, der in Deutschland geboren ist und in Berlin lebt, auch im letzten Durchgang ein Remis erkämpfte, belegte er Rang 25 mit vier Punkten und wurde als Bester der U 14-Spieler vor dem 14-jährigen Sebastian Kesten aus Torgelow ausgezeichnet. Den Preis für den Besten der U 18-Teilnehmer erhielt Florian Schilling (18) von Chemie Weißensee vor André Stratonowitsch (17) vom USV Potsdam.