Bericht zur DLM 2003 in Kassel
von Arvid von Rahden


Am 18.10.2003 kamen wir nach einer ziemlich anstrengenden 12 - stündigen Bahnfahrt endlich in Kassel an. Die Reise verlief ansonsten aufgrund der idealen Vorbereitung und der Zuverlässigkeit der einzelnen Teilnehmer problemlos. Nach der ersten Betreuerbesprechung wahr schnell klar das es leider nur 10 Landesverbände nach Kassel gezogen hat und somit die Chancen für unsere Auswahl sich stark reduzierten. Es fehlten leider Bremen, Brandenburg, Bayern, Berlin und Sachsen - Anhalt so das die DLM in diesem Jahr nur mit 13 Mannschaften ausgetragen wurde. (3 Mannschaften vom Ausrichter Hessen) Die Jugendherberge in Kassel war Wohn- und Spielort zugleich und bot sehr gute Möglichkeiten zur weiteren Freizeitgestaltung auch über das Turnier hinaus.

Die Unterbringung erfolgte fast ausschließlich getrennt nach den Bundesländern, so dass sich ein super Klima in unserem Team entwickeln konnte.

Der Turnierstart wurde uns leider ziemlich schwer gemacht da sowohl das 4. als auch unser 8. Brett noch fehlten und erst zur zweiten Runde anreisen konnten. (An dieser Stelle nochmals Dank an Hans Ernst Kirstein für den spontanen Transport!!)

In den kommenden Runden sollte die Auswahl dann durchaus Chancen haben sich durchzusetzen, doch aufgrund mangelnder Erfahrung in solch gut besetzten Turnieren, unterlagen wir häufiger als nötig nur knapp mit 4,5 zu 3,5 oder auch 5 zu 3 !!

Bei mehr Teilnahmen auf überregionalem Niveau wäre mit Sicherheit der eine oder andere Mannschaftspunkt mehr drin gewesen.

Nachdem wir in der 4. und 5. Runde gegen Hessen III und gegen das Team von Sachsen denkbar knapp mit 3,5 zu 4,5 verloren gelang uns gegen die hoch favorisierten Hamburger immerhin ein 4 zu 4. Damit war wenigstens das kleine Ziel erreicht das Turnier nicht zu Null zu verlassen.

Die Mannschaft an sich bot alles in allem gesehen eine respektable Leistung, jeder bemühte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten, kämpfte für die Mannschaft und vor allem verlor keiner den Mut und die Motivation auch nach 5 Niederlagen weiter zu fighten und sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen.

Besonders positiv sind auf jeden Fall das zweite und sechste Brett aufgefallen. Robert hat an Brett zwei mit 4 aus 7 und nur einer Niederlage eine starke Vorstellung abgeliefert und Paul am 6. Brett mit sagenhaften 6 aus 7 ein für Mecklenburg einzigartiges Ergebnis erzielt. Aber auch die Leistungen von Steffi an Brett drei und Hannes am Spitzenbrett sind solide gewesen da gerade an diesen Brettern die Gegnerschaft doch um einiges überlegen war.

Auch neben den Runden hatten wir viel Spaß zusammen. Neben einem Schwimmbad - Ausflug, einem Kino - Abend und gemeinsamen Joggen ;-)) vergnügten wir uns abends auch gemeinsam mit diversen Gesellschaftsspielen, so dass keinem langweilig wurde und der harte Turnierstress schnell verarbeitet wurde.

Auch an dem schon traditionellen Blitzcup nahm MeVoPo mit Erfolg teil und hatte mit Sicherheit viel Spaß. ;-)

Die Rückfahrt verlief dann leider etwas strapaziöser da auf die Deutsche Bahn in keinem Moment Verlass war. Nahezu jeder Zug hatte deutlich Verspätung, so dass es unumgänglich war zwischendurch längere Zeit auf irgendeinem Provinzbahnhof zu verbringen. Letztlich hatten wir dann viel Glück, dass wir überhaupt noch die letzten Züge in Richtung Vorpommern geschafft haben und so auch Steffi, Friederike und Robert noch mehr oder weniger pünktlich zu Hause angekommen sind.

Zusammenfassend würde ich diese Meisterschaft als vollen Erfolg betrachten. Sowohl aus schachlicher Sicht, als auch aus menschlicher Sicht, war dieser einwöchige Ausflug eine Bereicherung für jeden von uns. Nicht nur das positive Feedback unserer Spieler, was ich mehrfach anschließend bekam, sondern auch die Annerkennung unserer Teilnahme in Kassel von den anderen Ländern und des Ausrichters vor Ort, spricht dafür diese Tradition der Teilnahme an der DLM dringend fortzuführen.

Abschließend möchte ich mich noch bei allen herzlich bedanken, die dieses Turnier für uns ermöglicht haben. In erster Linie bei Norbert Bauer und Hannes Leisner für die Organisation und ihr Engagement im Vorfeld, aber auch bei Steffen Rittemann und Florian Anton, die beide sehr kurzfristig einsprangen, um unsere Mannschaft zu komplettieren.

Ich denke gerade diese internen Erfolge, sollten uns auf jeden Fall dazu veranlassen, diese Meisterschaften und andere überregionalen Turniere, im Sinne unserer Jugend zu fördern und zu unterstützen. Ohne permanente Praxis auf diesem deutlich höherem Niveau, ist es für unsere Spieler sehr schwer, sich vernünftig weiterzuentwickeln und ihr Schach zu verbessern.


Arvid von Rahden